Im vergangenen Jahr wurden wir reich beschenkt: Gleich zwei wichtige Hamburger Theaterpreise gab es für das Theater das Zimmer!
Für eine herausragende Spielzeit wurde Hamburgs kleinstes Privattheater mit dem Barbara Kisseler Preis 2022 ausgezeichnet. Der Preis wird im Andenken an Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler (1949-2016) jährlich verliehen und wird gestiftet von der Hermann Reemtsma Stiftung.
“Vielleicht ist dies das Theater der Zukunft”, sagte Kultursenator Dr. Carsten Brosda in seiner Ansprache und beglückwünschte die Theaterleitung Sandra Kiefer und Lars Ceglecki zu ihrem Mut und ihrem Durchhaltevermögen. Die anonyme Jurorin oder der anonyme Juror schrieb in der Begründung für seine Wahl: “Hier, in der Washingtonallee, wird konkret, was Theater bedeutet, wenn es heißt, es schaffe gesellschaftlichen Zusammenhalt durch sein Vorhandensein und durch seine Themen, die es einbringt.”
Den Bericht des Hamburg Journals sehen Sie hier.
Der Schauspieler Jascha Schütz wurde für seine Rolle in unserer Produktion WOYZECK mit dem Theaterpreis Hamburg Rolf Mares ausgezeichnet. In der Kategorie “Herausragende Darstellung” erhielt er den Preis für seine besondere schauspielerische Leistung in der Inszenierung von Björn Kruse.
Aus der Begründung der Jury: Die „Woyzeck“-Inszenierung von Björn Kruse – ein Solo mit Jascha Schütz – holt das Publikum bereits in die Geschichte hinein, bevor das Stück überhaupt begonnen hat. Direkt vor den Zuschauer*innenreihen befindet sich ein Käfig aus Maschendraht, 2 x 3 m groß, im ansonsten leeren Raum. Darin auf einem Hocker sitzend, mit gesenktem Kopf, ein Mann. Woyzeck wartet auf seine Hinrichtung und erinnert sich: An den Hauptmann, der ihn demütigte, den Doktor, der ihn für medizinische Experimente missbrauchte, den Major, der ihm die Frau wegnahm, und an Marie, die ihn betrog und die er tötete. Jascha Schütz spielt nicht nur Woyzeck selbst, sondern auch alle anderen Figuren absolut glaubhaft und teilweise in schnellem Wechsel – auf einer winzigen Spielfläche mit lediglich einer Handvoll Requisiten. Ein sehr intensives Spiel – von der ersten bis zur letzten Minute fesselnd.
Den Film zur Auszeichnung sehen Sie hier.
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