Washingtonallee 42
22111 Hamburg
Im Kampf um die Thronfolge töten sich die Brüder Eteokles und Polyneikes gegenseitig im Zweikampf. Kreon ist daraufhin neuer Herrscher über Theben und sein erster Befehl lautet: Etheokles mit allen Ehren zu bestatten, Polyneikes aber, den er als Staatsfeind betrachtet, soll ohne Begräbnis vor den Toren der Stadt verrotten. Auf Zuwiderhandlung steht die Todesstrafe. Die Schwester der Toten, Antigone, widersetzt sich der Verfügung und beerdigt ihren Bruder Polyneikes. Sie beruft sich auf das Recht der Götter, das über allem Menschlichen steht.
Antigone leistet Widerstand, fügt sich nicht blind einem System.
Ihr gegenüber steht Kreon, für den die weltlichen Gesetze an erster Stelle stehen und die für alle Menschen gelten; egal, ob Fremder oder Bruder, Freund oder Feind.
Beide, Antigone und Kreon, gehen bis in die äußersten Konsequenzen für ihre Überzeugung, keiner will nachgeben.
In dem vor rund 2500 Jahren uraufgeführten Text schuf Sophokles einen zeitlos aktuellen Bühnenstoff, der ins Innerste des Menschseins trifft. Er zeigt die ureigensten Gegensätze auf: Familie und Staat, Individuum und Gemeinschaft, Mann und Frau, Gesetz und Moral, Verstand und Herz. Immer wieder müssen diese lebendigen Verhältnisse neu erstritten, ausgelotet und verhandelt werden. Vor 2500 Jahren, wie heute.
Gefördert von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg.
Mit Vladimir Pavic sowie Eileen Weidel, Fridtjof Bundel und Hannes Träbert
Regie & Video: Jan Holtappels
Bühne und Kostüm: Heike Böttcher
Dramaturgie: Lisa Gappel
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